Im August 2014 hat mich eine Recherchereise nach Schottland geführt, wo ich mich zugleich auf Aelswiths wie Magdalenes Spuren begab. Im Folgenden möchte ich Ihnen die einzelnen Stationen vorstellen.
Die heutige Burg von Edinburgh hat wenig mit dem Gebäude zu tun, das im 11. Jahrhundert entstand: Damals baute König Malcolm die dortige Residenz weiter aus und machte sie – neben Dunfermline – zu seinem Hauptsitz. Von hier nimmt auch Aelswiths schicksalshafte Reise ihren Ausgang.
Die St. Margaret’s Chapel ist das älteste noch erhaltene Gebäude in Edinburgh.
Die Legende erzählt, dass Königin Margaret in dieser Kapelle getauft wurde, neue Forschungen zeigen aber, dass die Kapelle erst von ihrem vierten Sohn David, der 1124 König von Schottland wurde, gebaut wurde. Die Beschreibung von Margaret in meinem Roman orientiert sich an ihrem Bildnis auf einem Glasfenster der Kapelle.
Heute führt eine mächtige Eisenbrücke über den Firth of Forth bei Edinburgh. Im Mittelalter musste man den Fjord noch mit einem Floß überqueren – wie es im Roman auch Aelswith und Taraín tun -, wenn man in den Norden gelangen wollte.
Dunfermline ist eine der alten Hauptstädte Schottlands. Hier heirateten 1070 Malcolm und Margaret. Während die Benediktinerabtei, deren Bau auf Margaret zurückgeht, noch relativ gut erhalten ist, sind von der Burg des Königs nur mehr wenige Ruinen geblieben.
Moray ist eine Provinz im Nordosten Schottlands. Es war das Zentrum von König Macbeths Macht, der die Region lange Jahre als „Mormaer“ (eine Art Fürst) regierte. In Moray leben im Roman auch seine (fiktiven) Nachkommen – die MacBrannans.
Eine von Macbeths Burgen befand sich in Inverness, doch diese wurde von König Malcolm zerstört. Anstelle der Burg steht seit dem 19. Jahrhundert ein repräsentatives Burgschloss auf dem Hügel.
In der Nähe dieser Stadt tötete Macbeth etwa dreißig Jahre seinen Vorgängen König Duncan. Im Roman trifft Aelswith überdies in der Nähe von Elgin auf Macbeths legitimen Erben Maelsnechta. Die eindrucksvolle Kathedrale stammt allerdings erst aus dem 13. Jahrhundert.
Macbeth wird in manchen Quellen und auch von Shakespeare fälschlicherweise als Thane (Graf) von Cawdor bezeichnet. Mit dem dortigen Schloss hat er aber nichts zu tun. Für mich war es aber eine wichtige Inspiration für die Schilderung des fiktiven Herrenhauses der MacBrannans.
Die schottischen Highlands gelten – nicht zuletzt dank Walter Scotts Romane – seit dem 19. Jahrhundert als Sehnsuchtsziel. Die herbe Schönheit zieht bis heute zahlreiche Touristen an – kann aber nicht vergessen machen, wie hart das Leben hier einst gewesen ist. Im 18. und 19. Jahrhunderts wurden die Highlands zum Schauplatz eines großen Unrechts – der sogenannten Highland Clearances, der gewaltsamen Vertreibung der Highlander zugunsten großer Schaffarmen.