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Zeittafel – Grimaldi

Die historischen Hintergründe des Romans

1295: Die Rivalität zwischen den Guelfen und Ghibellinen von Genua – den Parteien des Kaisers und des Papstes – eskaliert. Nach vierzig Tagen ununterbrochener Kämpfe werden die Guelfen – darunter die Familie Grimaldi – aus der Stadt vertrieben.

1297: Die heimatlosen Grimaldi erobern eine neue Machtbasis. Als Franziskanermönch verkleidet schleicht sich Francesco in die Genuesische Festung von Monaco, die 1215 errichtet worden ist, und überwältigt die Garnison.

1301: Die Grimaldi müssen Monaco wieder an Genua zurückgeben, nachdem ihnen Charles von Anjou, Graf der Provence und König von Neapel, seine Unterstützung entzieht, sie mehr als ein Jahr lang belagert werden und ein Überraschungsangriff auf Genua scheitert.

1304: Raniero Grimaldi, das Familienoberhaupt, dient als Admiral der französischen Krone und erringt bei Zierikzee einen Sieg über Flandern. Als Dank erhält er Villeneuve. Laut alter Legende soll er in Zierikzee eine Flämin geschändet und damit einen Fluch über seine Familie gebracht haben.

1309: Nachdem er ihm als Flottenkommandant wertvolle Dienste leistete, erhält Raniero von Charles von Anjou die Grafschaft Cagnes-sur-Mer.

1314: Im Konflikt zwischen Robert von Anjou, Charles’ Nachfolger, und dem deutschen Kaiser Heinrich VII. kämpft Raniero einmal mehr auf Seite der Guelfen und stirbt in der Nähe von Rom.

1317: In Genua herrschen seit langem bürgerkriegsähnliche Zustände. Langsam wendet sich das Blatt zugunsten der Guelfen: Die Grimaldi gewinnen zum einen ihre Macht in Genua zurück; zum anderen kann Ranieros Sohn und Erbe Carlo Grimaldi Monaco wieder in Besitz nehmen. In den nächsten Jahren wird Genua allerdings mehrmals von den Ghibellinen belagert.

1327: Die Ghibellinen greifen Monaco überraschend an – die Grimaldi werden ein weiteres Mal vom Felsen vertrieben.

1332: Aufgrund eines gemeinsamen Feindes – der Katalanen, die mehrfach die Küste zwischen Genua und Monaco angreifen – schließen die Guelfen und Ghibellinen von Genua ein Bündnis. Die Grimaldi bekommen Monaco zurück.

1337: Nach dem Ausbruch des Hundertjährigen Kriegs dient Carlo Grimaldi der französischen Marine und siegt in der Schlacht um Southampton. Während seiner Abwesenheit suchen etliche seiner Familienmitglieder als Piraten das Mittelmeer heim.

1339: Das Volk von Genua ist der steten Querelen von Ghibellinen und Guelfen überdrüssig – es macht Simone Boccanegra zum ersten Dogen. Rabella Grimaldi, ein Vetter von Carlo, ist dessen Verbündeter – Carlo hingegen wird zu dessen Erzfeind, als er den Familien, die von Boccanegra aus Genua vertrieben werden, Zuflucht gewährt.

1344: Zwischen Monaco und Genua kommt es fast zum Krieg. Boccanegra muss hohe Kredite aufnehmen, um Genuas Flotte aufzurüsten. Damit kann er seine Feinde zwar ausreichend einschüchtern und sie zum Rückzug bewegen, ehe es zur Schlacht kommt – Boccanegra ist innenpolitisch aber geschwächt und tritt zurück.

1346: Carlo Grimaldi kämpft einmal mehr für den französischen König Philippe von Valois gegen England. Bei Crécy erleiden seine Armbrustschützen jedoch eine vernichtende Niederlage. Carlo kann sich nur mit Mühe und Not retten.

1347-48: Die Pest bricht aus und dezimiert Genuas Bevölkerung um ein Drittel. Die Grimaldi können trotzdem ihre Macht weiter ausbauen, herrschen nun nicht nur in Monaco, sondern auch in Ventimiglia, Roquebrun und Menton.

1350-1353: Genua befindet sich im Krieg mit Venedig, das seinerseits mit den Katalanen verbündet ist. Antonio Grimaldi kämpft auf der Seite von Genua, erleidet aber vor Sardinien eine schwere Niederlage. Von den sechzig Galeeren, die er kommandierte, kehren nur neunzehn nach Hause zurück. Die Ghibellinen geben den Grimaldi Schuld an dieser Niederlage.

1356: In Genua kommt es aus Überdruss über den Streit zwischen Ghibellinen und Guelfen einmal mehr zur Revolution. Boccanegra wird erneut Doge. Er will seine zweite Amtszeit nutzen, um sich an seinem Widersacher von Monaco zu rächen.

1357: Boccanegra wählt den richtigen Moment, um die Macht der Grimaldi in Monaco zu beenden. Als eine Revolte der Herren von Baux ausbricht, schickt er mehrere Galeeren. Carlo stirbt während der Belagerung, sein Onkel Antonio gibt den Felsen preis und Monaco scheint für die Grimaldi verloren. Allerdings überlebt Carlos Sohn Raniero, der zumindest Roquebrun behält.

1419: Einmal mehr profitieren die Grimaldi von veränderten politischen Verhältnissen. Die Söhne von Raniero bekommen von Königin Yolanthe von Aragon Monaco zurück und herrschen in den nächsten Jahren gemeinsam. Seit dieser Zeit regiert die Familie Grimaldi Monaco nahezu ohne Unterbrechung.