Press enter to begin your search
 

Frankfurt einst und jetzt

Ich bin seit 2001 Wahlfrankfurterin, und das ist genügend Zeit, um nahezu jedes Fleckchen der Stadt kennenzulernen. Als ich mich zwecks Recherche auf Zeitreise begab, lernte ich aber ganz neue Gesichter der Stadt kennen.

Wie Frankfurt nach dem 1. Weltkrieg aussah, konnte ich auf alten Ansichtskarten studieren. Was sehr ungewohnt ist: Sämtliche Hochhäuser fehlten noch, mit das größte Gebäude war der Dom. Und wo heute oft auf zweispurigen Straßen der Verkehr vorbei donnert, waren damals ausschließlich Fußgänger, vielleicht noch der eine oder andere Radfahrer unterwegs.

Bestürzend war es, Fotos von jenem „Gerippe“ zu betrachten, das nach den Bombennächten des 2. Weltkriegs von Frankfurt übrig geblieben ist. Die Altstadt wurde vom Feuersturm fast vollständig zerstört; die meisten Gebäude, die heute Touristen anziehen – ob das Goethehaus, die Fachwerkhäuser am Römer, die Alte Oper oder das Hotel Frankfurter Hof -, wurden erst später wieder aufgebaut.

In den 70er-Jahren begann aus Frankfurt „Mainhattan“ zu werden. Hausbesetzungen und Demonstrationen, Jusos und Kapitalisten, wachsende Bankpaläste und Kriminalität prägten gleichermaßen die Stadt, die von Zeitgenossen gern als Bankfurt oder Gestankfurt bezeichnet wurde.