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Die normannische Invasion

Die normannische Invasion Irlands

Die anglo-normannische Invasion Irlands (bis 1171) war das Ergebnis eines Krieges zweier irischer Könige – Diarmait MacMurchada, König von Leinster, und Tigernán O’Rourke, König von Breifne -, der sich an der Entführung von Tigernáns Frau entzündete. Diarmait unterlag, floh nach England und weiter nach Aquitanien zum englische König Henry II. Plantagenet, um diesen um Hilfe bei der Rückgewinnung seines Territoriums zu bitten. Henry ließ Diarmait den Lehnseid schwören und stattete ihn dafür mit einem Unterstützungsschreiben aus, womit Diarmait in Wales normannische und flämische Söldner für den geplanten Kriegszug rekrutieren konnte.
1167 kehrte Diarmait erstmals mit einer kleinen Schar normannischer Ritter nach Irland zurück, wurde jedoch zunächst geschlagen und nahm sein Scheitern vermeintlich hin. Doch schon 1169 startete er einen weiteren Versuch, Leinster zurückzuerobern – diesmal mit schlagkräftiger Hilfe, denn die Normannen wurden nun von Richard de Clare, genannt Strongbow, angeführt. Schon bald stellten sich dank der überlegenen Militärtechnik erste Erfolge ein, und durch die Vermittlung der Kirche wurde ein brüchiger Frieden verhandelt: Diarmait bekam sein Königreich zurück, versprach, sich dem Hochkönig zu unterwerfen und die feindlichen Truppen fortzuschicken.
Doch Diarmait wollte sich längst nicht mehr mit seinem alten Territorium begnügen, sondern selbst Hochkönig werden. Mit Hilfe der Normannen eroberte er die einflussreichen Städte Waterford und Dublin – und der Versuch des Hochkönigs und Tigernán, sie zurückzuerobern, scheiterte: Sie unterlagen bei der Entscheidungsschlacht um Dublin. Ehe sich Diarmait allerdings zum Hochkönig erklären konnte, starb er, woraufhin sich König Henry II., der 1171 persönlich nach Irland kam, selbst als König deklarierte und das besetzte Land als Lehen an normannische Barone verteilte.
Einige Könige, darunter auch Tigernán, schworen Henry die Treue. Andere flohen in den Westen, der noch nicht in normannischer Hand war.
Diarmaits Königreich fiel an seine Tochter Aoife, die mittlerweile mit Strongbow verheiratet war. Von ihr ist bekannt, dass sie in den nächsten Jahren für ihren Ehemann selbst manche Schlacht führte, war der Krieg um die Grüne Insel schließlich noch lange nicht vorbei: Etliche Könige leisteten vom Westen aus Widerstand, während die normannischen Barone ihr Territorium unbedingt ausdehnen wollten …